Montag, 17. Dezember 2007

Grösstes Photovoltaik-Kraftwerk der USA geht ans Netz


Heute wurde das grösste Photovoltaik-Kraftwerk der USA offiziell in Betrieb genommen. Mit 70'000 Solar-Panelen, welche über mehr als einen halben Quadratkilometer Wüstenboden verteilt sind werden 25 Millionen Kilowattstunden Strom generiert.

Die Anlage steht im von der Sonne verwöhnten Nevada. Sollen damit etwa die Lichter der Glitzerstadt Las Vegas versorgt werden? Nein. Die Anlage steht zwar in einem Vorort der Spielerstadt, versorgt aber einen ganz anderen Kunden.

Schier unglaubliches spielt sich derzeit in der amerikanischen Energiepolitik ab. Nicht schlabberpullitragende Weltverbesserer haben diese Anlage bauen lassen sondern die U.S. AirForce. Die 14 Megawatt-Anlage deckt 25% Stromverbrauchs der über 12'000 Mitarbeiter der Nellis AirForce Base, einem grossen Luftwaffenstützpunkt im Nordosten von Las Vegas, je nach Tages- und Jahreszeit ist der Anteil sogar höher. Die AirForce spart dabei noch Geld, 1 bis 2 Millionen Dollar sollen es pro Jahr sein, kauft sie doch den Strom für 2.2 cent/kWh anstatt deren 9 bei der örtlichen Stromgesellschaft Nevada Power.

Die Betreiberin der Anlage kann zudem ihre Credits welche sie durch die alternative Energieerzeugung vom Bundesstaat Nevada erhält an Nevada Power verkaufen, wodurch das Modell für alle zu einer win-win-Situation führt.

Quelle: Wikipedia & deren Quellen

Dienstag, 23. Oktober 2007

Grosse Windparks auf dem Gotthard- und Grimselpass geplant

Im Gebiet des Gotthard-Passes (mögl. Standort Nr. 28 der Schweiz) soll der grösste Windpark der Schweiz mit 8 Windrädern der 70m-Klasse (84m Propellerduchmesser) entstehen. Investorin ist die in Chiasso ansässige Reninvest. Es soll Strom für 15'000 Personen generiert werden.

Die Bauarbeiten sollen in zwei Etappen erfolgen. Im Jahr 2008 will man die Standorte mittels einer Strasse erschliessen, die unterirdische Verkabelung vornehmen und die Fundamente legen.
Es würde sich nicht nur um den grössten, sondern auch um den höchstgelegenen Windpark der Schweiz handeln. Die Standorte liegen zwischen 2040 und 2131 Metern über dem Meeresspiegel.

Auf dem Gütsch bei Andermatt dreht sich bekanntlich bereits seit 2002 ein 45m-Windrad (Die 600 kW-Anlage musste 2004 wegen technischer Probleme ersetzt werden).

Nun, unsere Freunde von der Stiftung Landschaftsschutz (SL) werden sicher mit unsinnigen Einsprachen zu verhindern wissen dass das Projekt rechtzeitig im Oktober 2009 seinen Betrieb aufnehmen kann.


Noch eine grössere Anlage auf der Grimsel

Wie inzwischen bekannt wurde ist auf der Grimsel ein noch grösserer Windpark in Planung.
100 Millionen Schweizer Franken sollen in insgesamt 21 rund 80 Meter hohe Windräder investiert werden. Die Anlagen, welche im Bereich der Passhöhe am Südufer des Totsees entstehen sollen werden bis zu 50 Megawatt leisten.

Federführend ist die Gemeinde Oberwald (VS), eine Testanlage wird zur Zeit installiert. Im besten Fall kann der Windpark im Jahr 2009 den Betrieb aufnehmen. Oberwald könnte sich so zum Musterenergiedorf mausern, wird doch mit warmem Tunnelwasser aus dem Furka-Basistunnel der Matterhorn-Gotthard-Bahn bereits ein ganzes Quartier geheizt.


Links:
Interessanter Hintergrundartikel in der NZZ

Samstag, 1. September 2007

Erstes 100%-Solar-Mehrfamilienhaus Europas

Das erste vollständig durch Sonnenenergie beheizte Mehrfamilienhaus Europas ist vollendet und wird heute dem Publikum vorgestellt. Es steht in Oberburg im schweizerischen Kanton Bern und wurde nach dem Minergie-P-Standard von der Jenni Energietechnik AG konzipiert.

Auf der nach Süden gerichteten Dachfläche wurden 276 Quadratmeter modernster Sonnenkollektoren installiert. Über ein Leitungssystem gelangt die im Innern der Kollektoren von der Sonne erhitzte Flüssigkeit in einen Solarspeicher, einem riesigen, oberirdischen Tank. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 205 000 Litern Wasser und steht in der Mitte des Gebäudes. Der Solarspeicher ist isoliert und funktioniert wie eine Thermosflasche. Er speichert das bis zu 95°C heisse Wasser.

Das Gebäude wird somit ohne jegliche Zusatzheizung auskommen. Die Solaranlage wird für angenehme Raumtemperaturen und genügend Warmwasser während des ganzen Jahres sorgen.

Donnerstag, 9. August 2007

Piaggio mit Hybrid-Roller

Roller gehören mit zu den schlimmsten Dreckschleudern im Strassenverkehr, vor allem jene mit 2-Takt-Motoren und ohne Abgasreinigungssystem. Piaggio hat nun 3 Prototypen entwickelt, welche auf dem X8, dem MP3 und der Vespa LX basieren und über einen Hybridantrieb verfügen. Der Elektromotor kommt immer dann zum Zug wenn besonders viel Leistung nötig ist wie z.B. beim Anfahren. Gleichzeitig wird der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen verringert.

Zudem ist es möglich, auf Wunsch im reinen Elektrobetrieb zu fahren. Die Reichweite in diesem Null-Emissionsbetrieb soll bis zu 20 Kilometer betragen. Interessanterweise lassen sich die Prototypen auch an der heimischen 220V-Steckdose über Nacht aufladen. Kommt Ihnen bekannt vor? Genau! Dieses Prinzip wird auch Plug-In Hybrid genannt und ist derzeit Kern eines Hypes in den USA. Bleibt zu hoffen dass Piaggio die Roller in Serie fertigen lässt und zu marktfähigen Preisen in den Verkauf bringt.

Donnerstag, 2. August 2007

Rekordzuwachs des amerikanischen Markts an Hybridfahrzeugen für 2007 erwartet

JD Power and Associates erwartet für das Jahr 2007 einen Zuwachs von 35% bei den Verkäufen von Hybridfahrzeugen in den Vereinigten Staaten. Im ersten Halbjahr wurden 187'000 Fahrzeuge mit kombiniertem Benzin- und Elektromotor verkauft, für das gesamte Jahr werden 345'000 verkaufte Einheiten erwartet. Dies ist ein Drittel mehr als die 256'000 im Jahr 2006.

Das Erdbeben in Japan vom 16. Juli 2007 könnte dieser Vorhersage jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Toyota's Tsutsumi Werk in der Stadt Toyota, wo der Prius hergestellt wird, stand mangels Ersatzteilen infolge just-in-time-Lieferung bis mindestens Ende Juli still. Der Toyota Prius macht den Löwenanteil aller Hybridverkäufe in den Vereinigten Staaten aus.


Quellen:
J
D Power Projects Record US Sales for Hybrids in 2007
Quake shakes Prius output

Mittwoch, 1. August 2007

Solar-Schallschutzwand in Melide

Webcam A2 Melide, Solarzellen rechtsAuf eine Schallschutzwand entlang der Autobahn A2 auf dem Damm von Melide im Kanton Tessin wurde von der Firma SunTechnics eine Photovoltaik-Anlage mit einer Maximalleistung von 123 KW montiert. Diese kann durchschnittlich 40 Haushalte mit elektrischem Strom versorgen. Eine ähnliche Anlage wurde vor Jahren entlang der A13 im Kanton Graubünden realisiert.

Dass die geistreiche Pressemeldung noch erwähnt dass damit 100 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden zeigt wieviel Ahnung der nördliche Nachbar von den örtlichen Begebenheiten hat. Die Stromproduktion mit fossilen Brennstoffen liegt in der Schweiz bei einigen wenigen Prozent und ist daher so gut wie belanglos (Wasserkraft 57%, Nuklear 39%, übrige (inkl. Energiegewinnung aus Müllverbrennung) 4% , Jahr 2006 / Deutschland: rund die Hälfte aus Kohleverbrennung). Tatsächlich stammen die meisten Luftschadstoffe im Tessin aus der italienischen Poebene, Ozon inklusive.

Vielleicht müsste man das nächste Mal etwas südlicher bauen, Italien glänzt trotz ausgezeichneter Sonnenwerte im Gegensatz zu Spanien in der ganzen Sache noch mit erschreckender Abwesenheit.


Quelle:
Solarserver.de

Dienstag, 31. Juli 2007

Solarer Gigantismus: Mojave Solar Park

Vorbei sind die Zeiten in denen in Kalifornien die Kilowattpreise in Stromabnahmeverträgen an Gas- und Ölpreise gekoppelt waren und die eine oder andere Solarfirma infolge der günstigen Rohstoffpreise während der 90er Jahre und der schwindenden Steuervergünstigungen für Solarstrom Konkurs anmelden musste.

Nahe der Kramer Junction mitten in der Mojavewüste steht bereits das zwischen 1984 und 1991 errichtete SEGS (Solar Energy Generating System), ein Verbund von 9 thermischen Solarkraftwerken mit zusammen 354 (!) Megawatt. Diese funktionieren bis heute einwandfrei und haben im Zeitraum von 1985 bis 2005 über 12 Milliarden kWh an Elektrizität produziert. 400'000 Spiegel sind gen Himmel gerichtet, die Sonne einzufangen. 50% des weltweit produzierten Solarstroms wurden hier gewonnen. Rund 20% Energieeffizienz weist die Anlage auf, mit Spitzenwerten von 21.5% dank einer in dieser Gegend jährlichen Sonneneinstrahlung von 2'700 kWh/m2, einem Spitzenwert vergleichbar mit der Sahara. 

Vor kurzem wurden 30'000 Spiegel durch solche der neuesten Generation ersetzt, 18'000 weitere folgen noch.

Nun soll ein neues Projekt in der Nähe durch die israelische Firma Solel verwirklicht werden. 1,2 Millionen Spiegel und Vakuumrohre mit einer Gesamtlänge von 510 Kilometer sollen auf einer Fläche von 24 Quadratkilometern installiert werden. Diese Anlage wird über eine Leistung von 553 MW verfügen womit 400'000 Haushalte versorgt werden können.
Bereits wurde mit dem kalifornischen Energieunternehmen Pacific Gas and Electric (PG&E), hierzulande bekannt geworden durch den Film "Erin Brockovich", der weltgrösste Solarstromdeal abgeschlossen, wobei sich PG&E zur Abnahme der gesamten 553 MW Solarstrom verpflichtet hat. 2011 soll die Anlage in Betrieb gehen.


Quellen (sofern nicht bereits im Text verlinkt):
Solel-Pressemitteilung (Word-Dokument)
Isreali Company drives the largest solar plant in the world
SEGS - Technology

Mittwoch, 25. Juli 2007

Credit Suisse on the Rocks

Sommer in New York, die Hitze staut sich in den Strassenschluchten und die Klimaanlagen laufen auf Maximum. Das städtische, teilweise marode Energienetz stösst an seine Grenzen. Die Schweizer Grossbank Credit Suisse geht in ihren Büros im Metropolitan Life Tower in Manhattan neue Wege unter Verwendung einer uralten Technik: Luft und Eis.

In grossen silbernen Tanks im Keller wird über Nacht Wasser zu Eis gefroren. Am Tag wird nur noch Luft über das Eis geblasen und im Gebäude verteilt. Dadurch lässt sich der Spitzenverbrauch um 900 kW senken, was im Jahr immerhin 2.15 Mio. kWh ergibt, genug Elektrizität um damit 200 Einfamilienhäuser zu versorgen.

"Nimmt man sich einen Moment Zeit findet man innovative Ideen um Energie zu Sparen nutzen und dabei gleichzeit etwas für die Umwelt und die Nachhaltigkeit zu tun", sagt William Beck, Head of Critical Engineering Systems bei Credit Suisse. Und Todd Coulard von der Herstellerfirma Trane Energy Services meint: "Ein Mechanismus kann kaputt gehen aber ein Eisblock ... der kann eigentlich nur schmelzen."

Weltweit stehen rund 3'000 solcher Eis-Klimaanlagen im Einsatz.

Quelle: Yahoo! News

Toyota testet Plug-In Hybrid (PHEV)

Liest man Beiträge einschlägiger amerikanischer Foren könnte man fast meinen Toyota müsse sich entschuldigen dass sie noch keinen Plug-In Hybrid anbieten, ein Antriebsprinzip bei dem der Elektromotor nicht unterstützend sondern als Hauptantrieb wirkt und der Benzinmotor nur im Notfall zum Einsatz kommt. Die Batterie wird dabei über Nacht am Stromnetz geladen.

Toyota wurde vor allem von kalifornischen Enthusiasten bereits seit längerem bestürmt, den Toyota Prius mit Plug-In Option anzubieten oder ein neues Fahrzeug als Plug-In Hybrid zu entwickeln. Vorerst stiessen sie jedoch auf taube Ohren, entgegnete Toyota doch man habe lange gebraucht den Käufern zu erklären dass Hybride eben gerade nicht eingesteckt und aufgeladen werden müssen und nun wolle man kein Prinzip verfolgen bei dem genau das Gegenteil nötig sei.

Steter Tropfen höhlt den Stein, und auch der derzeitige Hype in Amerika dürfte dazu beigetragen haben, findet doch inzwischen sogar Präsident Bush Plug-In Hybride eine wichtige Alternative und Mittel zur Reduktion der Abhängigkeit von Erdölimporten. Toyota bezeichnete die Idee inzwischen als interessant, trotzdem befürchten die Anhänger der PHEVs dass sie noch lange auf ein solches Fahrzeug warten müssen, falls überhaupt je eines in Serie gehen wird.

Nun, heute wird berichtet dass Toyota in Japan Alltagstests mit Plug-In Hybriden durchführt. Das Fahrzeug auf Basis des Prius soll über eine Lithium-Ionen-Batterie verfügen welche die Reichweite des Hybrids im Elektrobetieb deutlich erhöhen soll.


Link:
Reuters News Video

Quellen:
auto-presse.de
Steckdose statt Tankstelle - Spiegel Online

Dienstag, 24. Juli 2007

Endlich ein deutscher Serien-Hybrid:
Porsche Cayenne SUV

Deutsche Autobauer tun sich ja nicht gerade durch Innovationen im Umweltbereich hervor. Ganz im Gegenteil, es werden immer noch stärkere und leistungsfähigere Fahrzeuge entwickelt und vermarktet ("Freude am Fahren"). Die pechschwarzen Russwolken, welche selbst von modernsten Diesel-Audis ausgestossen werden wirken wie ein Anachronismus, sie erinnern an alte Raddampfer und mit Kohle befeuerte Ozeanriesen und Dampflokomotiven.

Als erster deutscher Hersteller bringt nun Porsche ab 2009 einen Hybridantrieb auf den Markt, und zwar in seinem Spitzenmodell, dem Porsche Cayenne.



Dadurch sinkt der Spritverbrauch des 3.6-Liter-Sechszylinder- Aggregats von durchschnittlich 12.9 Liter (innerorts: > 18 Liter) auf 9.8 Liter, im Serienmodell sollen es dann durchschnittlich nur noch 8.9 Liter sein. Dass das Fahrzeug dadurch gegenüber dem Nichthybrid an Leistung gewinnt (500 Nm bei 1500 U/min.) dürften so manchen Benzinfanatiker zur Verzweiflung bringen.

Ob der Porsche Cayenne Hybrid aus der früheren Zusammenarbeit mit Lexus entstanden ist, ist nicht bekannt und eher unwahrscheinlich, da Porsche mit VW und Audi mittlerweile eine Entwicklungszusammen- arbeit pflegt um den Rückstand auf die Japaner aufzuholen.


Quelle: Spiegel Online

Sonntag, 22. Juli 2007

Smart Fortwo ev

Der Smart hiess einmal Swatch-Mobil, war ein "Kind" von Nicolas Hayek, dem umtriebigen Unternehmer der die Plastikuhren erfand, und sollte ein umweltfreundliches, zukunftsträchtiges Antriebskonzept erhalten.

Nachdem Mercedes-Benz einstieg und aus dem Swatch-Mobil der Smart wurde blieb von diesem Konzept nicht mehr viel übrig. Nur weil das Wägelchen klein und deshalb leicht und schwach motorisiert war hielt sich der Spritverbrauch in Grenzen, als Sparwunder ist der Smart trotzdem nicht bekannt geworden. Den neuen Fortwo gibt's als Hybrid (eine Mogelpackung, tatsächlich handelt es sich um eine Start-Stop-Automatik in Verbindung mit einem normalen Benzinmotor) und mit Erdgasantrieb.

Nun wurde bekannt dass in England 100 Smart Fortwo ev (electric vehicle) im Alltagsbetrieb getestet werden sollen. Für den Antrieb besorgt ist ein Elektro- motor mit 30 kW/41 PS. Die Reichweite ist auf 110 km begrenzt, die Höchstgeschwin- digkeit auf 120 km/h. Beschleunigungstechnisch entspricht der Smart Fortwo ev dem Benzinmodell, eher erstaunlich für ein Elektrofahrzeug welche bekannt dafür sind vor allem im unteren Drehzahlbereich über eine fantastische Beschleunigung zu verfügen.

Vorteil für den Elektroflitzer in London: Nebst den viel grösseren Chancen auf einen freien Parkplatz das Entfallen der dortigen City-Maut.

Meine Meinung: Smart kommt reichlich spät mit alternativen Antriebs- konzepten, obwohl dies ursprünglich ein Hauptargument für das Auto hätte sein sollen. Der Reiz eines Elektrofahrzeugs besteht für mich im lautlosen Flitzer à la Tesla, das hier scheint mir eher ein besseres Golfwägelchen zu werden mit geringer Reichweite und lauer Beschleunigung. Der Preis des jetzigen Smarts hat's schon in sich, der ev wird noch teurer sein. Aber vielleicht steht der weniger in der Werkstatt als der Benziner, da er viel weniger drehende Teile besitzt...


Quellen:
Smart Fortwo ev: Später Geistesblitz - Focus.de

Autosieger.de
Nachtrag: Umsonst im Sperrbezirk - Spiegel Online

Montag, 16. Juli 2007

Formel 1 anno 2011 mit Hybridtechnologie?

Die Regelvorschläge der FIA beinhalten unter anderem die Energierückgewinnung, das heisst den Einsatz von Hybridtechnologie! Durch den Einbau von zwei unabhängigen Elektromotoren, welche die Vorderräder antreiben und beim Bremsen als Generatoren wirken würden könnte der Benzinmotor auf ein turboaufgeladenes 4-Zylinder-Aggregat mit 1.4 oder 1.5 Liter-Hubraum reduziert werden. Im weiteren soll das Abgassystem ebenfalls zur Energierückgewinnung eingesetzt werden.

Meine Meinung: Sehr interessante Vorschläge, die Formel 1 soll wieder ein Entwicklungsfeld für die Hersteller sein, dessen Ergebnisse in die Entwicklung von Alltagsfahrzeugen einfliessen sollen. Für die Hybridtechnologie wäre dies ein riesiger Fortschritt in der Akzeptanz und Verbreitung, allerdings würden auch Überlegungen zum "Missbrauch" der Hybridtechnologie gefördert im Sinne von simpler Mehrleistung durch Boosttechnologie, ähnlich einer Lachgaseinspritzung.


Quelle:
Die technische Umsetzung der Öko-F1 - adrivo.com
Die Angst vor dem Klima-Schock - CS eMagazine

Freitag, 13. Juli 2007

Prius-Taxi: 400'000 km in 24 Monaten

Ein Taxifahrer aus Vancouver, Kanada, hat innerhalb zweier Jahre 248'548 Meilen mit seinem Toyota Prius zurückgelegt. Anstatt der üblichen 35 bis 55 Liter, die ein normales Taxi während einer 12-Stunden-Schicht verbraucht kam der Prius mit 10 bis 15 Litern aus. Treibstoffeinsparungen von 1'500 Litern pro Monat und niedrigere Wartungskosten haben die Anschaffungskosten innerhalb dieser Zeit gänzlich wettgemacht. Der Antriebsstrang des Prius hat diese Strecke, die immerhin der zehnfachen Umrundung des Erdballs entspricht, ohne Schäden überstanden.

Das Fahrzeug wird nun nach Japan zurückgebracht und von Toyota in seinen Entwicklungslabors zu Forschungszwecken untersucht.


Quelle: greenmesh.com

Dienstag, 10. Juli 2007

Hybrid Schleppboot

Hybrid-Rangierlokomotiven gibt's ja schon, sogar als Serienprodukt. Ein weiteres Fahrzeug welches oft bei laufendem Motor auf Arbeit warten muss sind Hafenschleppboote. Was liegt da näher auf der Hand als diese mit Hybrid-Antrieben auszustatten. Gibt's nicht? Gibt's doch!

Foss Maritime, ein grosser US-Schleppboot-Operator aus Seattle hat sich mit den Häfen von Los Angeles und Long Beach CA zusammengetan um einen solchen Schlepper zu entwickeln. Anfang März wurde bekannt dass noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden soll und das Boot bereits nächstes Jahr zum Einsatz kommen soll. Foss hofft auch darauf, Bausätze anbieten zu können um bereits bestehende Schleppboote aufzurüsten.

Schleppboote warten rund die Hälfte der Zeit im Leerlauf darauf, zum Einsatz zu kommen. Beim Hybrid-Schleppboot wird die benötigte Energie nur bei Bedarf erzeugt, was zu grossen Einsparungen führen soll, sowohl im Verbrauch (30%) als auch bei den ausgestossenen Emissionen (44%). Das Prinzip soll jenem der Hybrid-Rangierlokomotiven sehr ähnlich sein. Die Preiserhöhung gegenüber einem normalen Schiffsdiesel-Tugboat ist aber auch nicht ohne, anstatt 6 kostet die Hybrid-Version 9 Mio. US$.

Eine Prognose besagt dass im Jahr 2025 rund 20% der Luftverschmutzung im Grossraum L.A. durch die beiden Häfen verursacht wird sofern keine Gegenmassnahmen ergriffen werden.


Quellen:
Foss, California ports join to develop hybrid tugboat
Inside Greentech

The Waterlog

Montag, 9. Juli 2007

Al Gore III, der Raser

Beim Namen Al Gore denken die meisten an den amerikanischen Politiker gleichen Namens, ehemaliger Vizepräsident unter Bill Clinton. Nun, soweit daneben liegen wir hier nicht mal, nein, denn es geht um seinen Sohn, Al Gore Nr. 3. Dieser wurde kürzlich mit 100 mph (160 km/h) auf der Interstate 5 erwischt.

Nun hätte dies zu einem riesigen Skandal aufgebauscht werden können, zumal im Fahrzeug auch noch Drogen und Medikamente gefunden wurden. Aber nein, es kam ganz anders. Denn Gore jr. fuhr einen Toyota Prius.

In Blogs und Foren rieb man sich die Augen: wie war es möglich, dass ein Prius überhaupt mit 160 geblitzt werden kann? Das ist doch dieses umweltfreundliche Wägelchen ohne Power unter der Haube.

Dies zeigt wieder einmal wie gross noch das Unwissen über diese Technologie ist und wie viel Überzeugungsarbeit in Sachen Hybridtechnik selbst in der Hybridhochburg USA noch geleistet werden muss und so verwundert es auch nicht dass einige meinten, Al Gore Junior habe mit seiner Raserfahrt mehr für die Hybridsache getan als sein Vater mit all seinen Vorträgen...

Meine Meinung: Spätestens wenn diese Ewiggestrigen von einem Tesla Roadster überholt werden dürfte die Gedankenverbindung "Umweltfreundlich = Schwach & Langsam" in ihrem Kopf in Brüche gehen ...


Quelle:
Al Gore III’s 100-MPH Hybrid Demo

Offiz. Daten des TOYOTA Prius:
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
0-100 km/h: 10.9 Sek.

Klarstellung:
Der Autor befürwortet weder Raserei noch anderes Fehlverhalten im Strassenverkehr.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Burn rubber, not gasoline:
Der Tesla Roadster

Von Null auf Hundert in 4 Sekunden, Reichweite 250 Kilometer, wenig Stauraum, kompromisslos, teuer: ein Ferrari? Nicht wenn man die weiteren Daten in Betracht zieht: Benzinverbrauch 0 Liter auf 100 Kilometer, das gleiche gilt für Motoröl. Unmöglich? Doch, doch, alles möglich und bereits umgesetzt.



Der von einem jungen Start-Up im kalifornischen Silicon Valley hergestellte Tesla Roadster besitzt diese Eigenschaften. Trotz des nicht gerade bescheidenen Anschaffungspreises von rund $100'000.- für diesen pfeilschnellen Flitzer ist die erste Vorserie von 100 Fahrzeugen bereits verkauft, an Prominente wie George Clooney und wohlhabende Enthusiasten aus der Dotcom-Industrie. Ausgeliefert werden die Fahrzeuge Ende August / Anfang September 2007. Die Hauptserienfertigung startet danach und für $92'000.- gehört der fast lautlose Sportwagenschreck ab 2008 Ihnen.

Adblock


Die Ladezeit für die Batterien beträgt lediglich 3.5 Stunden, das Batteriepack soll 100'000 Meilen lang halten. Das auf einem Lotus Elise basierende Fahrzeug hat eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 220 km/h.

"Ich wollte ein Auto entwickeln, dass ich selbst gerne fahre. Und ich liebe schnelle Autos", sagt Martin Eberhard, Gründer und Vorstand von Tesla Motors. Eberhard hat sein Geld mit einer e-Book Firma gemacht. Weitere Geldgeber sind Elon Musk (ex PayPal, Vorsitzender von Tesla Motors und SpaceX), Sergey Brin und Larry Page (Google), Jeff Skoll (eBay) als auch Venture-Capital Firmen.
Der Bau einer vier- bis fünfplätzigen Limousine ist in Vorbereitung.

Hätte ich das Geld, würde ich mir sofort einen Tesla bestellen. Der hohe Anschaffungspreis täuscht allerdings darüber hinweg, dass nachher kaum noch Service- und Verbrauchskosten anfallen. Das Fahrzeug hat nur 2 Gänge und ansonsten kaum drehende Teile. Kosten für Benzin, Motoröl, Kerzen, Luft-, Benzin- und Ölfilter, Keil- und Zahnriemen entfallen vollständig, dazu kommen noch äusserst günstige Fahrzeugsteuern. Keine Benzin-, Öl- und Wasserpumpe, kein Alternator, kein Anlasser, kein Kühler usw. die kaputt gehen können oder Wartung benötigen. Tatsächlich befinden sich im Antriebsstrang nur 17 drehende Teile, im Gegensatz zu den über 250 in einem regulären 4-Zylinder-Antriebsstrang. Trotzdem hat das Fahrzeug allen Luxus welcher in dieser Klasse erwartet wird wie Klimaanlage, elektr. Fensterheber und Sitze, Hifi-Soundsystem usw.
Rechnet man langfrisitg relativiert sich auch der hohe Anschaffungspreis, in welchem übrigens eine Ladestation für zu Hause inbegriffen ist. Wird das Fahrzeug zusätzlich mit Solarstrom geladen, was vor allem in Kalifornien beabsichtigt wird, reduzieren sich die Betriebskosten fast auf die Reifen und die Versicherung.


Links:
Tesla Motors
Tesla Motors bei Wikipedia

Montag, 25. Juni 2007

Nevada Solar One

Südlich von Las Vegas in Boulder City ist nach einjähriger Bauzeit das solarthermische Kraftwerk "Nevada Solar One" in Betrieb genommen worden. Die 64 Megawatt-Anlage, welche von der spanischen Acciona Power Group betrieben wird, verfügt über 19'300 parabol gekrümmte Sonnenspiegel (Receiver), welche von einer deutschen Firma geliefert wurden. In deren Brennpunkt erhitzt sich ein in einem Rohr zirkulierendes Öl auf 400 °C. Ein Salzspeicher kann Wärme während 6 sonnenlosen Stunden zur Verfügung stellen so dass die Anlage auch in der Nacht betrieben werden kann.


Durch Wärmetauscher wird Dampf erzeugt welcher ein Turbine antreibt. Der daraus gewonnene Strom kann 40'000 Haushalte versorgen. Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage gegenüber einer Photovoltaik-Anlage ist ungleich höher während die Investitionskosten sogar geringer ausfallen als bei der Verwendung von Solarzellen. Finanziert wurde die Anlage, welche auf 200 Megawatt erweitert werden kann, hauptsächlich von europäischen Banken.

Durch die Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung in „Nevada Solar One“ anstelle von fossilen Energieträgern werden klimaschädliche Treibhausgase in einer Grössenordnung vermieden, die dem Schadstoffausstoss von einer Million Autos entspricht. Ein weiteres 250 Megawatt-Kraftwerk im Südwesten der USA soll bereits geplant sein.


Update:
Adblock



Quellen:
dieletzteSeite.blogspot.com
Nevada Solar One bei en.wikipedia.org
Schott Glass
Dt. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Mittwoch, 20. Juni 2007

Hybrid Lokomotiven

Während bei uns in Europa Rangierloks noch die Luft mit Dieselruss verpesten geht es auf der anderen Seite des grossen Teichs vorwärts. Was liegt näher auf der Hand als Rangierloks, welche oft lange Standzeiten haben und bei denen Gewicht und Platzbedarf eher zweitrangig ist mit riesigen Batterien auszurüsten und teilweise elektrisch zu betreiben? Hybrid ist das Stichwort und ist für kaum eine Anwendung besser geeignet als für Rangierloks.

Aber sehen Sie selbst:

  • Railpower Green Goat (Kanada):

    Green Goat® Werbevideo: 240x180 - 20MB

    Im Einsatz:
    Adblock

    Antrieb: Diesel-elektro Hybrid
    Status: Serienproduktion


  • Evolution® Hybrid Lokomotive von General Electric (USA):

  • Adblock

    Antrieb: Diesel-elektro Hybrid
    Gewicht: 207 t
    Status: Prototyp

SBB & Co.: Sperrt eure Augen auf!


Links:
RailPower.com
Green Goat bei en.wikipedia.org

Montag, 18. Juni 2007

Google: Eigenes Solarkraftwerk und Hybridflotte

Der Suchmaschinenbetreiber Google hat auf dem Dach seines Hauptsitzes "Googleplex" in Mountain View, Kalifornien eine 1.6 MW Solaranlage errichtet. Diese soll in der Lage sein, 1'000 Einfamilienhäuser oder 30% des googleschen Spitzenverbrauchs zu decken.

Mit einem Teil des Solarstroms soll ein Flotte eigener "Plug-In Hybrids" betrieben werden. Dabei handelt es sich um Toyota Prius Hybriden, in welche grössere Batterien eingebaut sind und welche fast ausschliesslich mit Strom fahren können.



Links:
Google Solar Panel Project
RechargeIT.org

Mittwoch, 13. Juni 2007

Toyota:
Weltweit 1 Million Hybridfahrzeuge verkauft !

Die Toyota Motor Corporation (TMC) teilt mit, dass per 31. Mai 2007 über 1 Million Hybridfahrzeuge weltweit verkauft wurden! Der grösste Anteil fällt dabei auf den Toyota Prius. Dazu zählen jedoch auch die Fahrzeuge der Luxusmarke Lexus, RX400h, GS450h aber auch die in Europa nicht erhältlichen Modelle Toyota Camry Hybrid und Highlander Hybrid.

Und es soll noch rascher weitergehen. Allein dieses Jahr soll die Produktion des Prius um 40% erhöht werden auf total 280'000, gesamthaft sollen 2007 rund 430'000 Hybride verkauft werden.

Im Mai war bereits bekannt geworden dass Toyota bis im Jahr 2020 Hybridmotoren als Standard einsetzen und somit ab dann ausschliesslich Fahrzeuge mit Hybridantrieb produzieren will.


Quellen:
Toyota.ch - Pressemeldung
Internat. Herald Tribune

Mittwoch, 6. Juni 2007

Opec warnt Westen vor Biosprit-Investitionen

Obwohl ich kein Anhänger von Biosprit bin treiben mir solche Newsmeldungen die Zornesröte ins Gesicht. Die OPEC, diese nimmersatten Scheichs, die nicht mehr wissen wohin mit dem vielen Geld das sie einnehmen, glauben doch uns im Westen drohen zu müssen falls wir weiterhin Bestrebungen vornehmen, nicht mehr so viel von ihrem schwarzen Zeugs zu kaufen.
Offenbar wollen sie ihre Pfründe mit allen mitteln verteidigen und drohen mit Preiserhöhungen (bei sinkender Nachfrage, wohlgemerkt). Wie lange es wohl noch geht bis die Russen uns in Westeuropa drohen, den Gashahn abzudrehen wenn wir weiterhin Windparks bauen?

Wenn ich solche Sachen lese würde ich mir am liebsten schon morgen ein Elektrofahrzeug kaufen und dem E-Werk anrufen dass sie mir ein AKW in den Garten stellen dürfen. So nicht, OPEC!


Zur Newsmeldung:
Opec warnt Westen vor Biosprit-Investitionen - Spiegel Online

Freitag, 25. Mai 2007

New York:
Bis 2012 müssen alle Taxis Hybriden sein

Ford Escape Hybrid TaxiDie weltberühmten gelben Taxis in New York sollen grün werden. Nein, nicht die Aussenfarbe sondern der Antrieb. So zumindest ein Plan von Bürgermeister Bloomberg, welcher am 22. Mai 2007 bekanntgegeben wurde.

Gemäss der Nachrichtenagentur Reuters sind bereits heute 375 Hybridtaxis unterwegs in NYC, 1000 weiter sollen bis in einem Jahr folgen, die übrigen 13'000 bis Ende 2012. Evgeny Freidman, der bereits heute Hybridtaxis betreibt meint, dass es nicht nur um ökologische Aspekte geht, sondern auch um ökonomische. Die Fahrer würden die Hybride mögen, sparen sie doch $20 Treibstoffkosten pro Schicht.

Eine klassische Win-win-Situation! Wo bleibt Europa?


Nachtrag vom 29.07.07:
Das entsprechende Gesetz wurde vom New Yorker Stadtrat verabschiedet. Uneinigkeit herrscht noch bezüglich der geeignetsten Modelle, man befürchtet geringere Beinfreiheit ... Übrigens, das derzeitige Modell Crown Victoria (mit viiiel Beinfreiheit) bringt es gerade auf 12 mpg (20l/100km) ...


Quellen:
New York Cabs To Go Hybrid by 2012
Hybrid Taxi Bill Passed by NY City Council

Mittwoch, 25. April 2007

Plug-In Hybrid:
Hype in USA, fast unbekannt in Europa

Während in Europa in jedem Artikel über Hybridfahrzeuge noch regelmässig das Antriebsprinzip an und für sich beschrieben werden muss um das Thema dem Leser näher zu bringen ist man in Nordamerika schon zwei Schritte weiter. In Kalifornien, einem Bundesstaat welcher sich schon immer durch schärfere Umweltgesetze vom Rest der USA absonderte, ist der Toyota Prius äusserst populär. Ein paar findige Entwickler und Ingenieure haben dessen Batterie gegen eine grössere, leistungsfähigere ausgetauscht und Änderungen an der Hybridmotorsteuerung vorgenommen.

Dies hat zur Folge, dass an derart veränderten Fahrzeugen der Benzinmotor nur noch in Notfällen, zum Beispiel wenn sehr stark beschleunigt werden muss oder aber wenn die Batterie leer ist zum Einsatz kommt. Die Batterie wird über Nacht oder an der Solartankstelle wie an einem Elektrofahrzeug geladen. Deshalb werden diese Autos "Plug-In Hybrids" genannt, zu deutsch "Einsteck-Hybriden". Durch diesen Eingriff erreichen diese Hybriden Verbrauchswerte von 100+ MPG (unter 2.35l/100km). Besonders hervorgetan in diesem Zusammenhang hat sich die Organisation CalCars (California Cars Initiative).


Das amerikanische Energieministerium hat nun in einer Studie herausgefunden dass selbst wenn 80% der Pkw in den USA Plug-In Hybriden (PHEVs) wären dies vom Stromnetz verkraftet werden könnte ohne dass neue Kraftwerke gebaut werden müssten. Kritiker hatten die PHEV-Vorschläge stets mit dem Argument kritisiert dass die benötigte Energie durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt werden müsste. Dieses Argument läuft jedoch schon deshalb ins Leere, weil zur Herstellung von Benzin ebenfalls sehr viel Energie verbraucht wird (Förderung, Transport, Raffinierung).

Links:
Google.org Linksammlung zum Thema

Dienstag, 10. April 2007

Bush vs. Gore: Eine unbequeme Wahrheit

Das 370 Quadratmeter-Anwesen mit vier Schlafzimmern ist unter Umweltaspekten gebaut worden: Eine Wärmepumpe sorgt für Kühlung im Sommer und Wärme im Winter, Regen- und Brauchwasser werden in einer unterirdischen Zisterne mit 100 Kubikmeter aufgefangen und gereinigt, um damit die Umgebung der grosszügigen Anlage ressourcenschonend zu bewässern. Einige Eichen im Westen sind so platziert dass sie dem Haus am späten Nachmittag kühlenden Schatten spenden.

Das Heim von Al Gore, Umweltschützer, selbsternanntem Heilsbringer und Klimaerwärmungsverhinderer? Falsch, leider ganz falsch. Al Gore's Anwesen in Nashville, Tennessee braucht pro Monat soviel Strom wie der durchschnittliche amerikanische Haushalt in einem Jahr und die monatliche Gasrechnung für die 20-Zimmer, davon 8 Schlafzimmer plus Gästehaus betrug letztes Jahr 1'080 US$. Pro Monat! Soviel zum persönlichen CO-Fussabdruck, Al.


Nein, das Heim das am Anfang beschrieben wurde steht in Crawford, Texas und gehört Big Oil George, auch bekannt als George W. Bush ...


Quellen:
Bush vs. Gore - The irony of their personal energy consumption
washingtonpost.com
tennesseepolicy.org
usatoday.com

Dienstag, 20. März 2007

Testfahrt im Lexus RX 400h

Es ist ja nicht so dass ich mich bisher nicht mit Hybridfahrzeugen befasst habe. Nein, diese Technologie fasziniert mich als ehemaligen Toyota-Mitarbeiter schon lange. Heute hatte ich nun endlich Gelegenheit, den Lexus RX 400h ausgiebig Probe zu fahren. Hier mein Erlebnisbericht.


Ein Dreh am Zünschlüssel und statt dem erwarteten Surren oder gar nichts springt der Motor an; alles klar, vom vielen Stehen des Ausstellungsfahrzeugs ist die Batterie leer. Vorsichtig lenke ich das Fahrzeug vom Gelände des Händlers, wobei mir sofort das grosse und übersichtliche Navigationsdisplay auffällt. Cool!

Ich fahre auf der Hauptstrasse und das Fahrzeug verhält sich ausgesprochen unauffällig, es fährt sich wie jedes andere SUV. Nach einiger Zeit und nachdem ich mich etwas an das Handling des RX gewohnt habe entscheide ich mich für eine kurze Bergstrecke. Es geht in Haarnadelkurven bergauf, und nach einer dieser Kurven will ich nun mal wissen was unter der Haube steckt und trete das Gaspedal durch. Die unbändige und schon fast furchteinflössende Kraftentfaltung überrascht mich und lässt mich das Steuer fest umklammern da ich einen Moment wirklich befürchte von der Strasse zu fliegen. Wow! Beim zweiten Mal geht's schon viel besser. Das ist ja geil.

Oben angekommen halte ich an und steige aus. Der Kofferraum scheint geräumig, aber ob da wirklich mein Bike reinpasst müsste man ausprobieren. Der Wagen wirkt nieder und gedrungen, was mir gefällt, nicht so ein Uber-SUV für Leute mit Minderwertigkeits- komplexen. Praktisch ist die geringe Höhe von nur 1.67 Meter auch in Parkhäusern und Tiefgaragen. Trotzdem hat man eine gute Übersicht aus dem Cockpit.

Und dort nehme ich nun auch wieder Platz. Diesmal passiert gar nichts beim Drehen des Zündschlüssels, und beim Betätigen des Gaspedals bewegt sich der Lexus lautlos nach vorne. Batteriebetrieb, obercool. Ich schalte das Display um auf die Energiefluss-Anzeige und rolle wieder bergab. Die Batterie wird nicht nur beim Bremsen geladen sondern auch beim Rollen, um beim Bergabfahren blicke ich fasziniert auf das Display welches das Laden der Batterie anzeigt. Ich sitze auf einem Kraftwerk!

Weiter geht die Fahrt durch einen Ort, wo sich beim Kreisel in der Ortsmitte immer der Verkehr staut. Völlig relaxt (eher die Ausnahme bei mir) fahre ich im Stop'n'Go-Verkehr, Verbrauch 0.0 l/100km zeigt das Display, ich fahre gratis! Fast mit Mitleid betrachte ich den übrigen Verkehr, wo sich die Leute mit ihren Spritschluckern durch den Ort quälen. Kaum geht mein Fuss vom Gaspedal wechselt der Betrieb auf "Laden", kaum tippe ich das Pedal wieder etwas an wechselt er zurück auf Batteriefahrt. Absolut faszinierend wie schnell und lautlos die Technik umschaltet. Fast scheint es mir in einem Raumschiff aus einer anderen Zeit zu sitzen, um mich vorsintflutliche Vehikel, die vom Aussterben bedroht sind.

Die Zeit vergeht wie im Fluge und ich muss umkehren. Auf einem engen Parkplatz vor einem Mietshaus wende ich den grossen Wagen, wobei das Display im Armaturenbrett auf die farbige Rückfahrkamera umschaltet, auf welcher je nach Lenkradstellung eine prognostizierte Fahrspur eingeblendet wird. Edel!

Es geht zurück, vor mir zwei "Schnecken", ebenfalls SUVs, einer davon mit Anhänger. 70 statt 80, weiter vorne die Schnellstrasse. "Lieber jetzt als nie", denke ich mir, ein kurzer Blick in den Rückspiegel, ich ziehe nach links auf die Gegenspur und trete kräftig auf's Gas um zu Überholen. Der Wagen schiesst mit der Beschleuigung eines Sportwagens nach vorne, ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen als ich mir die Gesichter der beiden anderen vorstelle, im Land-Rover und im Nissan Patrol, vor allem beim Anblick meines riesigen "HYBRID"-Klebers am Heck. Hehehe, selten so easy überholt.

Auf der Autostrasse dann mit erlaubten 100 km/h zurück Richtung Händler. Die Verbrauchsanzeige schwankt um 5 Liter/100 km.


Das ist sogar weniger als meine 2-Liter-Limousine braucht, und dies bei einem Gesamtgewicht von über 2 Tonnen. Mega cool. Der Händler versichert mir noch, dass ein Kunde das Fahrzeug unter 8 Liter fährt. Na, bei den 10 Liter die mein jetztiges Auto im Schnitt schluckt finde ich das einen grossen Fortschritt, dazu noch der grosse Laderaum.

Alles in allem ein sehr eindrückliches Erlebnis einer ebenso faszinierenden Technik.


LEXUS RX 400h

  • 6-Zylinder V6 Motor mit 211 PS
  • 2 Elektromotoren mit je 167 & 68 PS
  • Verbrauch: 8.1 Liter
  • Leergewicht: 2000 kg
  • Beschleunigung 0-100: 7.6 Sek. (!)
  • Energieeffizienz-Kat: B - 192g CO2/km - Euro IV Abgasnorm

Samstag, 10. März 2007

Hybrid wird sexy: Toyota Volta

Bei uns in Mitteleuropa wird der Prius belächelt, die Marke Lexus hat sich immer noch nicht richtig durchgesetzt und der Honda Civic Hybrid feiert ein Schattendasein. Hybrid wird gleichgesetzt mit Öko, hässlichem Design und schwachen Leistungen.

Dies dürfte sich jedoch bald ändern. Am Genfer Automobilsalon wurde eine neue Studie vorgestellt bei deren Anblick im Rückspiegel wohl jeder Benzinfresser vor Neid erblassen würde. Der Toyota Volta.


Das Design stammt von Italdesign und trägt unverkennbar die Handschrift von Fabrizio Giugiaro. Der 3.3l-V6-Antrieb stammt aus dem Lexus RX 400h, zusätzlich steht pro Achse ein Elektromotor zur Verfügung. Mit 408 System-PS, einer Beschleunigung von 0 bis 100 in 4 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h braucht sich der Volta vor kaum etwas zu verstecken.


Wird der Verbrauch von lediglich 7.4 Liter mitberücksichtigt ist das Fahrzeug nahezu konkurrenzlos, reicht seine 52-Liter-Tankfüllung doch für 700 Kilometer Fahrt.

Interessant auch sein Innenleben. Drei Personen finden im Volta Platz, wohlgemerkt nebeneinander. Durch das Drive-by-Wire System lassen sich Lenkrad, Armaturen und Pedale zu jedem Sitzplatz verschieben und von dort bedienen.



Das wäre doch ein würdiger und zeitgemässer Nachfolger für den Supra Twin-Turbo. Es bleibt nur zu hoffen dass es nicht bei einer Studie bleibt. Toyota, die Fans warten!